Mobile Version
zum Inhalt
28. Dezember 2012, 18:49

Alternativ gleich besser?

Tauwasser in der Donau, Winter 2012

Ein Beitrag in der „Zeit“ [1] stellt die Nachhaltigkeit alternativer Energielieferanten, die heute als Rettung aus der Treibhausgas-Krise gehandelt werden, in Frage. Für Solarzellen benötigt man Kupfer, für Windräder Stahl und für Bio-Diesel viele Felder, die dann nicht mehr für die Nahrungsversorgung zur Verfügung stehen.

Somit stellen diese auch keine Lösung für ein immer wachsendes Energiebedürfnis einer ebenso immerzu wachsenden Wirtschaft dar. Die Lösung liegt nach Ansicht des Autors darin, das Wirtschaftswachstum zu stoppen – indem man sich mit dem, was man hat, zufriedengibt und den eigenen Wohlstand nicht einem dauernden Wachstum unterzieht. Das bedeutet weniger zu arbeiten, um anderen Arbeit „übrigzulassen“.

Aber wie steht es um die globale Erwärmung? Folgt diese einer natürlichen Ordnung und kündigt eine neue Eiszeit an oder wurde sie von vom Menschen verursachten Treibhausgase begünstigt?

Dass die Erwärmung reale Tatsache ist, belegt das Schmelzen der Gletscher. Auf Ö1 habe ich heute gehört, dass die Gletscherdecke in Österreich dieses Jahr wieder um 1/2 bis 2 Meter abgenommen hat – ein Trend, der anscheinend seit 30 Jahren zu beobachten ist. Dies passt gut zu meinen eigenen Beobachtungen: die Donau ist in den letzten Tagen kräftig angestiegen – wie das Bild zeigt, handelt es sich wohl um Tauwasser. Zu Winterbeginn ein nicht ganz dem Klischee entsprechender Umstand, der in den letzten Jahren aber immer öfter zu beobachten ist.

Quelle

Hemmungen, Wolfgang Uchatius, in: Gesellschaft, was fehlt dir?, Die Zeit 27.12.2012, S.44

Gefällt nicht:

zurück zur Übersicht Kommentar hinzufügen

Kommentare

28. Dezember 2012, 19:18 Energiewende

von: Manu

Ein interessantes Argument, das ich letztens hörte, war dass die Energiewende uns in Österreich wenig bringt - wenn wir trotzdem immer mehr aus dem Ausland (China) importieren, wo mehr Kohlekraftwerke gebaut werden müssen, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Die Konsequenz daraus deckt sich also mit deiner.

Mir spricht da Niko Paech mit der Postwachstumsökonomik ganz aus dem Herzen http://www.youtube.com/watch?v=OaxT7b9JBMQ
Der wurde von der Bild als Spinner bezeichnet, weil er die 20-Stunden-Woche und Verringerung von Autobahnen fordert. Mein persönliches Fazit daraus ist, dass ich 2013 noch mehr dazu nutzen will, mir selbst Dinge beizubringen. Bei der 20-h-Woche bin ich ja schon (wenn ich Kendo nicht reinnehme ;-)

Kommentare

30. Dezember 2012, 10:48 Kostbare Zeit

von: CwB, www.andersleben.at

Ja, die geographische Verlagerung des Problems ist halt keine Lösung – nicht einmal für uns, die wir weiter weg sind.

Danke auf jeden Fall für den Link – besonders gut gefällt mir der zeitökonomische Ansatz. Prof. Dr. Paech arbeitet ja heraus, dass nicht Geld sondern Zeit der Engpassfaktor, auf den das glücksuchende, konsumierende Individuum stößt, ist. Abzüglich Essen, Schlafen, Arbeiten, Körperpflege und Hygiene bleiben drei bis fünf Stunden als Konsumzeit übrig. Diese Konsumzeit muss auf immer mehr Mobilitäts- und Konsumoptionen, die eine immer wachsende Wirtschaft hervorbringt, verteilt werden. Und da jede Konsumaktivität Zeit in Anspruch nimmt – und wenn es nur für den Einkauf ist –, wird Konsum und Mobilität mittlerweile zum Stressfaktor. Anders ausgedrückt fehlt uns die Zeit, die erworbenen Dinge nach dem Kauf lustvoll auszuschöpfen.

Die Lösung, die in diesem Vortrag präsentiert wird, lautet Suffizienz. Durch den Abwurf des überflüssigen Ballasts kann man sich in der knappen zur Verfügung stehenden Zeit auf eine kleinere Auswahl der Konsumaktivitäten konzentrieren, wodurch noch etwas an glücksstiftenden Effekten übrig bleibt.

Und rechnest du Kendo auch noch dazu, sind das pro Woche nochmals ca. 10 Stunden – also täglich 1,43 Stunden – zuzüglich der Anreise. Dann muss man schon fast bei den anderen Aktivitäten einsparen ... z. B. bei der Hygiene oder halt beim Konsum. ;-)

Ein Aspekt, den man nicht vergessen darf ist, dass sich die Anreise meist durch den Einsatz des Autos verkürzt. Geht man also von der Zeit als einzigem Faktor aus, wäre das Verwenden des Autos zu begrüßen. Sofern man die Zeit, die viele dann im Fitness-Studio verbringen, um etwas Bewegung zu machen, nicht mit einkalkuliert, sonst relativiert sich diese Gleichung auch schon wieder!

Eine Anmerkung noch zur Postwachstumsökonomik, in der man durch weniger Arbeit für die Industrie und mehr handwerklicher Arbeit für sich selbst und seine Bekannten sowie Eigenversorgung dem Wachstumswahn zu entgehen versucht: dieses Jahr habe ich sehr viel Zeit damit verbracht, Geschenke selbst zu machen. Das hat viel Zeit in Anspruch genommen, es ist aber einerseits schön, einen persönlicheren Bezug zu seinem Geschenk zu haben und andererseits schenkt man so das, wie ich gerade gelernt habe, Kostbarste – nämlich Zeit! Im Anschluss zwei Bilder von Geschenken, die ich heuer bekommen habe. Die Postwachstumsökonomik scheint also bereits Realität zu werden!

andersleben ShirtKissen