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17. Februar 2008, 17:49

Nebensächlichkeiten (?)

gesplittertes Shinai

Dieses Wochenende war wieder ein Kendo-Kadertraining. Einige Überlegungen in Zusammenhang damit möchte ich hier mit euch teilen.

Die eigene Müdigkeit kann einem zu einer anderen Wahrnehmung seiner Schmerzen verhelfen. So hat es sich bei mir dieses Wochenende wieder einmal zugetragen. Zum Einen habe ich es aufgegeben, mir die Anstrengungen auszumalen, die die nächste Übung mit sich bringt, zum Anderen habe ich die Auswirkungen auf meinen Körper gar nicht mehr wahrgenommen. Meine Konzentration war anderweitig gebunden. Ich habe mich zum Beispiel an den Sonnenstrahlen und deren Spiel auf dem Parkettboden des Budokan erfreut.

Samstag Mittag - also zwischen den beiden dreistündigen Trainingseinheiten - genehmigte ich mir aus Mangel an Alternativen eine Mahlzeit aus der Mikrowelle. Lasagne. Im Nachhinein betrachtet keine gute Idee. Ich bekam sie als letzter, sie schaute farblich etwas seltsam aus und beim Nachmittags-Training hatte ich noch des öfteren etwas davon. Meinem Magen gefiel sie anscheinend nicht so wirklich, der wollte sie nicht haben. War einfach die Speise falsch gewählt, habe ich sie zu kurz vor dem Training eingenommen oder war die Zubereitung in der Mikrowelle Schuld? Oder hat alles zusammengespielt? Ich kann es nicht sagen!

Beim nach Hause fahren stand als Zusatz auf den Verkehrsschildern "grüne Welle bei 70km/h". Ich vertraue dieser Aussage und fahre 70, um nicht dauernd bremsen und beschleunigen zu müssen. Das schont die Umwelt - und auch meine Nerven. Die anderen sehen das anders. Beinahe alle Autos überholen mich und - na? - stehen an der nächsten Ampel. Die ist nämlich gerade noch rot. Als ich hinkomme, wird sie eigentlich rechtzeitig grün. Nur, dass die Autos, die mich zuvor überholt haben und sich also bereits dort eingefunden haben, erst wieder beschleunigen müssen. Dadurch halten sie mich auf, auch ich muss bremsen und anschließend wieder beschleunigen. Ich entscheide mich also für die "romantische Strecke". Abseits der Bundesstraße, auf wenig befahrenen Landstraßen. Dabei kommt mir folgendes in den Sinn: Bei abwechslungsreichen Straßen sieht man mehr Details. Daraus folgt, dass einem der Weg beim Erleben kürzer, nicht so monoton, vorkommt. In der Erinnerung hingegen kommt er einem länger vor, da man sich an mehr Details erinnert.

Dann, während der selben Fahrt. Ortsgebiet. Ich fahre die übliche Geschwindigkeit, der hinter mir scheint mich durch knappes Auffahren zu schnellerem Fahren bewegen zu wollen. Meine Reaktion? Selbstverständlich das Gegenteil. Ich muss ja seinen Sicherheitsabstand mit-einhalten - und ich muss zugeben, dass ich es mag, wenn im Innenspiegel die vor Wut rot gefärbte Birne des Fahrers aufleuchtet. Dann denke mir: In der Ruhe liegt die Kraft - und sie ist das beste Mittel gegen Stress und Herzinfarkt! Zumindest am Sonntag muss das doch nicht sein, oder?

Wenn man etwas wirklich tun will, dann tut man es und hebt es sich nicht für die letzte Sekunde auf.Hugh Laurie als Dr. House in der gleichnamigen Serie

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