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16. Februar 2013, 17:01

Biologischer Pflanzenschutz

von: Christian, www.andersleben.at

Gleich einmal vorweg: die Klassifizierung als Nützling bzw. Schädling liegt – genauso wie die Klassifizierung als Unkraut bei den Pflanzen – im Auge des Betrachters.

Will dieser Betrachter nun aber die Gegebenheiten seinen Vorstellungen gemäß beeinflussen, tut er gut daran, nicht gleich – und am besten selbstverständlich überhaupt nicht – zur Giftspritze zu greifen, um keine umweltschädigenden Substanzen in den Garten oder noch schlimmer, in die Wohnung, zu bringen. Durch biologisches Gleichgewicht im Garten kann man den Schädlingsbefall und Krankheiten auf Pflanzen möglichst gering halten:1

Mischkultur, Artenvielfalt, sorgfältige Kompostwirtschaft und andere grundsätzlich recht einfache Maßnahmen helfen dabei, Pflanzen gesund und stark, die Nützlinge zahlreich, die Schadfälle gering zu halten.

In manchen Situationen muss man aber eingreifen, um das Gleichgewicht zu erhalten. Dies kann einerseits durch selektive Bekämpfung mittels auf biologischer Basis wirkenden Pflanzenschutzmitteln geschehen, die tatsächlich nur die Schädlinge vernichten, andererseits durch genauso verfahrende Nützlinge. Im aktuellen Grünzeug werden einige Protagonisten des biologischen Pflanzenschutzes – des gezielten Einsatzes von Nützlingen gegen Schädlinge – vorgestellt.1, 2

Die Vorteile dieser Vorgehensweise sind der Verzicht auf giftige Substanzen wie z. B. Pestizide, die Vermeidung von Schaden an anderen Lebewesen ausgenommen der jeweiligen Schädlinge und die Vermeidung einer Resistenzbildung bei den Schädlingen. Außerdem sind keine Schutzmaßnahmen notwendig.2

Die Schädlinge und deren Gegner

Gegen den Dickmaulrüssler kommt der Nützling Nematoden Heterorhabditis megidis, ein Fadenwurm, zum Einsatz, der Trauermücke kann man durch den Nützling Nematoden Steinernema feltiae, ebenfalls ein Fadenwurm, beikommen. Die winzig kleinen Fadenwürmer – Nematoden – dringen in die sich in der Erde befindlichen Larven ein und ernähren sich von ihnen, bis diese absterben. Blattläuse – aber auch Spinnmilben, Fransenflügler, auch Thripse genannt, und Wollläuse – übernimmt die Florfliegenlarve Chrysopa carnea. Sehr stark von Blattläusen befallene Pflanzenteile sollten jedoch zurückgeschnitten oder mit einer milden Seifenlösung abgespült werden. Die Erzwespe Encarsia formosa legt ihre Eier in die Larven der Weißen Fliege, wodurch diese abstirbt. Woll- und Schmierläuse werden vom Australischen Marienkäfer Cryptolaemus montrouzieri vertilgt und der Erzfeind der Spinnmilbe ist schließlich die Raubmilbe Phytoseiulus persimilis.2

Quellen

1 Der Pflanzenschutz wird grün, Ute Woltron, in: Grünzeug – Das bellaflora Magazin für Gartenfreunde, Ausgabe 09, S. 32–33
2 Kleine Helfer, Ute Woltron, in: Grünzeug – Das bellaflora Magazin für Gartenfreunde, Ausgabe 09, S. 34–36

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