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04. Oktober 2011, 20:42

Energiesparlampe revesited

von: CwB, www.andersleben.at

Obwohl die Energiesparlampe bereits einmal Thema eines Beitrages von mir war, gibt das Erscheinen des Filmes „bulb fiction“ rechtzeitig zum Inkrafttreten der nächsten Stufe des Glühlampen-Verbots Anlass, die damaligen Mängel einer erneuten Prüfung zu unterziehen.

Eines sei vorweggenommen: die Kritikpunkte an der Energiesparlampe scheinen dem Film zufolge dieselben geblieben zu sein:

Giftiges Quecksilber direkt vor Ort

Mit den maximal gesetzlich zugelassenen 5mg befindet sich zwar wenig Quecksilber in Energiesparlampen, die Einhaltung des Limits kann jedoch schwer überprüft werden – und wird es anscheinend auch nicht. [1] Mit Quecksilber bestückte Fieberthermometer beinhalten zwar vergleichsweise bis zu 1g Quecksilber, das Inverkehrbringen dieser ist in der EU aber neben Ausnahmen seit April 2009 verboten [2] – genauso wie der Einsatz von Quecksilberschaltern oder von quecksilberhaltigen Batterien.

Mit vielen anderen Metallen bildet Quecksilber Legierungen, sogenannte Amalgame, die auch als Zahnfüllungen eingesetzt werden. [2]

In Norwegen gibt es seit Anfang 2008 ein Verbot des Gebrauchs von Quecksilber, in Schweden ist der Gebrauch von Quecksilber seit Juni 2009 verboten. [2] Interessanter Weise vertreibt „IKEA of Sweden“ aber trotzdem quecksilberhaltige Energiesparlampen!?!

Wirklich besser für die Umwelt?

Laut einer zur Durchsetzung der Verordnung vorgelegten Studie werden 80% der Energiesparlampen nicht ordnungsgemäß entsorgt, das Quecksilber gelangt also in die Umwelt. [1]

Wenn man nun berücksichtigt, dass diese Studie von amerikanischen Kohlen, bei deren Verbrennung mehr Quecksilber als bei europäischen entsteht, als Energielieferant für den Vergleich von Glühbirne und Energiesparlampe ausging, wird der Vorteil der letzteren geringer. Darüber hinaus können laut Emissionshandel an einer Stelle eingesparte Emissionen an anderer Stelle verwendet werden. Somit kommt durch den Einsatz der Energiesparlampe nicht weniger Quecksilber in die Umwelt, wie ich vor zwei Jahren [4] schrieb.

Und zu guter Letzt hatte die Glühbirne einen Anteil an der Heizleistung im Winter. Mit Energiesparlampen wird der Heizung mehr Leistung abverlangt, der erzielte Benefit für die Umwelt wird abermals geschmälert. [1, 3]

Flimmern

Alte Kompaktleuchstofflampen flimmerten im Rhythmus der 50-Hertz-Wechselspannung, neuere Modelle haben eine höhere Frequenz, wodurch das sichtbare Flimmern verschwindet. Das hochfrequente Flimmern hat aber – wie bereits beschrieben – auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit [4].

Bescheidenes Farbspektrum

Energiesparlampen erzeugen immer noch Licht mit einem zerklüfteten Spektrum, die Glühlampe hatte hingegen ein kontinuierliches Spektrum mit guter Farbwiedergabe.

Elektromagnetische Felder

Wir wissen zwar nicht, wie uns elektromagnetische Felder genau beeinflussen, Energiesparlampen haben aber ein zig-fach stärkeres als die deutsche Norm es Computern zubilligt!

Mein Fazit

Der Film war meiner Meinung nach sehenswert – auch wenn mir die meisten Fakten ohnehin schon bekannt waren. Leider wurden keine gesetzeskonformen Lösungen aufgezeigt. Ob eine solche in der LED-Technologie zu finden ist, bleibt zu recherchieren. ;-)

Dem Film zufolge ging es bei der befohlenen Umstellung auf Energiesparlampen eher darum, den großen Konzernen – 5 davon halten 95% der weltweiten Marktanteile – mehr Geld zuzuschanzen, als die Umwelt zu schützen.

greenpeace kommt bei dem Film nicht gut weg – anscheinend wurde die Umstellung unterstützt, obwohl sie Kenntnis von einer Studie hatten, die besagt, dass Energiesparlampen keinen ökologischen Vorteil gegenüber herkömmlichen Glühlampen haben. [1]

Zu guter Letzt noch ein Hinweis: bei der auf der Packung angegebenen Lebensdauer der Energiesparlampe handelt es sich um die Zeit, bei der unter Laborbedingungen die Hälfte der Lampen noch brannten. [1]

Quellen

[1] bulb fiction (Film)
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilber [Stand 4.10.2011]
[3] http://www.bulbfiction-derfilm.at [Stand 4.10.2011]
[4] http://andersleben.at/content/gedankenaustausch.php?seite=Verschiedenes&unterseite=151 [Stand 4.10.2011]

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