Emir, wo ist mein Kefir?
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von: CwB, http://www.andersleben.at
Aufgrund eines Ratschlages habe ich etwas über die Beschaffenheit und die Wirkung von Kefir recherchiert. Dieser Artikel ist aber nur zu Informationszwecken gedacht, kann also keinesfalls eine ärztliche Diagnose und Therapieempfehlung ersetzen!
Ursprünglich aus dem Kaukasus und Tibet stammend, entsteht Kefir durch einen Gärungsprozess. Er ist ein dickflüssiges, kohlensäure- und alkoholhaltiges Milchgetränk, ernährungsphysiologisch wertvoll und das einzige Milcherzeugnis, bei dessen Entstehung für unseren Organismus unschädliche Hefepilze beteiligt sind. Die verwendete Milchsorte hat Einfluss auf das Verhältnis der später enthaltenen Inhaltsstoffe, Kefir aus Kuhmilch etwa ist angeblich reich an Folsäure.
Herstellung. Grundbestandteil der traditionellen Herstellung sind die gummiartigen Kefir-Knollen. Sie bestehen aus Bakterien, Hefen, Eiweißen, Fetten und Polysacchariden. Sie sollten, genauso wie der Kefir, nicht längere Zeit mit Metallen in Berührung kommen. Versetzt man diese Knollen ein bis zwei Tage mit Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch, entsteht Milch-Kefir. Die Milch - auch H-Milch, pasteurisierte Milch oder gar Soja-Milch ist möglich - sollte vorher gekocht und anschließend abgekühlt werden. Der Ansatz wird dann bei Temperaturen zwischen 10°C und 25°C stehen gelassen, wodurch die Milch fermentiert. Dieser Gärungsprozess basiert meist auf Milchsäurebakterien (z.B. Lactobacillus acidophilus), Hefen (z.B. Saccharomyces kefir) oder Essigsäurebakterien. Anschließend wird der Kefir von den Kefir-Knollen getrennt.
Das cremige Getränk mit seinem leicht säuerlichen Geschmack hat in etwa dieselben Fett- und Eiweißgehalte wie die dafür verwendete Milch. Der Alkoholgehalt hängt von der Gär-Dauer ab und bewegt sich zwischen 0,2 und 2 Prozent.
Wasser-Kefir, ein Spezialfall, entsteht durch Vergärung von Zucker in einer wässrigen Lösung.
Rezept für zuhause: 250 ml H-Milch oder abgekochte Milch in ein sauberes Glas mit Schraubdeckel füllen und 1 Kefir-Knolle (ca. 2 cm Durchmesser) hinzufügen. Je nach Wunsch (für milderen Kefir 18-24 Stunden, für säuerlicheren 2-3 Tage) Kefir vergären lassen. Die Knolle übersteht übrigens auch längere Produktionspausen ohne weiteres, wenn Sie sie im Kühlschrank frisch halten.
Industriell produzierter Kefir, unter der Bezeichnung "Kefir, mild" im Handel, entspricht nicht dem traditionell hergestellten. Um denselben Geschmack zu erreichen, wird mit einer Mischung verschiedener Bakterien und Hefen gearbeitet. Diese können die komplexe Zusammensetzung der Kefir-Knollen, die sich auch jahreszeitlich ändern kann, nicht ganz nachahmen.
Milch-Kefir beinhaltet Mikroorganismen (Milchsäurebakterien, Hefen, Essigsäurebakterien), Gärungsprodukte (Kohlensäure, Kohlendioxid, Ethanol (Alkohol)), Nährstoffe (Polysaccharide (Mehrfach-Zucker)), Vitamine oder Vitamin-Vorstufen (Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin D, Folsäure, Niacin) und Mineralstoffe (Calcium, Eisen, Iod).
Wirkung. Durch Kefir scheint unser Verdauungstrakt in der Lage zu sein, viele enthaltene Mineralstoffe und Vitamine besonders gut aufzunehmen (z.B. viele B-Vitamine, Vitamin D, Vitamin C). Der Körper kann diese durch den Kefir besser verwerten als beim Genuss unvergorener Milch - zudem wird anscheinend die Darmflora gestärkt. Ein Resultat, das oft nach der Einnahme von Antibiotika hilfreich ist.
Seine Wirkung entfaltet Kefir erst beim Konsum von 1/4 bis 1/2 Liter pro Tag, eine Pause ab und an ist aber sicher keine schlechte Idee. Kefir kann wie oben erwähnt die Wirkung von Antibiotika beeinflussen. Deshalb muss in diesem Fall ein Arzt konsultiert werden. Kefir hat eine unterstützende Wirkung, ersetzt aber keinesfalls eine ärztliche Diagnose und Therapieempfehlung.
Dem Milch-Kefir sagt man eine den Blutdruck regulierende, antibiotische (dämmt Entzündungen ein), heilende und stabilisierende Wirkung nach. Er regt das Immunsystem an und soll positive Einflüsse haben auf: Ekzeme, Ausschläge, Sonnenbrand (bei Hauterkrankungen äußerliche Umschläge mit Kefir), Erkrankungen der Atemwege und der Lunge, Blutarmut, erhöhter Blutdruck (reguliert den Cholesterinspiegel im Blut), Herzkrankheiten, Magenschleimhautentzündung und Magen-/Darmkatarrh, Durchfall und Verstopfung, Leber-, Nieren- und Gallenerkrankungen, innere und äußere Geschwüre und auf depressive Zustände.
Verträglichkeit. Da der Milchzucker bei der Gärung größtenteils zu Milchsäure wird, ist Kefir für Personen mit Milchzuckerunverträglichkeit (Lactose-Intoleranz) geeignet, die ansonsten überhaupt keine Milch zu sich nehmen könnten.
Quellen: wikipedia.org, biomedicus.de