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26. Februar 2011, 12:15

Hinter schwedische Gardinen blicken

von: CwB, www.andersleben.at

Als Mitglied der WWF Climate Group bemüht sich ein schwedisches Möbelhaus, seine CO2-Emissionen zu reduzieren, nachhaltiger zu wirtschaften und gibt sich auch sozial engagiert. Langfristiges Ziel dabei ist, völlig auf fossile Brennstoffe zu verzichten. [1]
Ein Resümee der letzten Jahre wird vom Unternehmen in Form der Broschüre „Umwelt- & Sozialbericht“ gezogen. [2]

Wie glaubhaft die präsentierten Daten sind, wage ich nicht zu beurteilen, aber von den propagierten Methoden kann man sich vielleicht die eine oder andere für sein eigenes Bestreben abschauen.

Nur wer weiß, warum er Dinge tun soll, tut sie auch gut

gefunden in: Schulungen schaffen bewusstsein bei den Mitarbeitern,
Umwelt- & Sozialbericht IKEA Österreich 2010, S. 34

Ein Auszug der konkreten Maßnahmen

  • Stromspannung verringern. Somit wird weniger Strom zu verbraucht - durchschnittlich 21,34 Prozent Strom im Jahr [3]
  • Umstellen der Heizung auf Erdwärme, Pellets und Biomasse
  • Berührungslose Armaturen, wasserlose Urinale und Regenwassertanks für die Toilette, um weniger Trinkwasser zu verschwenden
  • Umstellen der Transporter auf Erdgas, wodurch weniger CO2 produziert wird [4]
  • Errichtung von Buslinien und zugehörigen Haltestellen sowie Verteilung von Gutscheinen für Gratis-Lieferung mittels Erdgas-Transporter, um den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen
  • Fahrrad-Pool für die Mitarbeiter, der auch für private Ausflüge genutzt werden kann
  • Unterstützung der "Earth Hour" des WWF, bei der für eine Stunde das Licht abgedreht wird. [5]
  • Aus den Speiseresten der Restaurants werden Rohstoffe für Biogasanlagen, die daraus umweltfreundlich Energie gewinnen.
  • UTZ-zertifizierter Kaffee in den Restaurants. Das Zertifikat garantiert verantwortungsbewussten Kaffeeanbau durch Sozialstandards für die Arbeiter und "Kriterien für den Verbrauch von Wasser, Energie, Dünger und Pestiziden." Zudem wird sichergestellt, dass der Boden nicht erodiert. [6]
  • Mülltrennung nach den Basismaterialien Holz, Karton, Metall, Plastik, Biomüll, Elektroschrott, Keramik, Folie usw.
  • Wiederbefüllbare, umweltfreundliche Wasserflaschen für die Mitarbeiter, um den Platikmüll zu reduzieren.
  • Stoff für die Initiative Jute statt Plastik 2.0, bei der Hauptschüler im Zuge der "Morsbag"-Bewegung Stofftaschen nähten, um die Verbreitung von Plastiksackerln einzuschränken. [7]
  • Unterstützung nachhaltiger Rattan-Produktion, die den Arbeitern zugutekommt, den Wald erhält, also Ressourcen schont und giftige Substanzen wie Pestizide oder Bleichmittel vermeidet

Weitere Eindrücke der Lektüre

Am 26. März 2011 um 20:30 Uhr für eine Stunde das Licht ausmachen und hinterher darüber nachdenken, was man an seinem Alltag ändern kann, um dem Planeten etwas Gutes zu tun [vgl. 5]

Eine Buche bindet pro Jahr 12,5kg CO2, sie müsste 80 Jahre wachsen, um eine Tonne davon zu binden. [8]

Energiesparlampen enthalten Quecksilber und müssen laut der Elektrogeräteverordnung getrennt von anderen Abfällen gesammelt werden. Ungeachtet des Trennverfahrens entsteht schlussendlich Mischglas und quecksilberhaltige Feinfraktion. Während ersteres zu Glasbausteinen, Isolierglaswolle und anderen technischen Glasanwendungen verarbeitet wird oder als Zuschlagstoff in der Baustoffindustrie Verwendung findet, handelt es sich bei letzterer um Sonderabfall, der fachgerecht entsorgt werden muss. Wie vorteilhaft sind dann Energiesparlampen noch im Vergleich zu Glühbirnen? [9]

Einige der Standorte des Unternehmens sind Klimabündnis-Partner. [10]

Quellen

[1] vgl. Preise und Auszeichnungen für Vorbildwirkung, Umwelt- & Sozialbericht IKEA Österreich 2010, S.36.
[2] http://www.ikea.com/ms/de_AT/about_ikea/pdf/IKEA_AT_Umweltbericht2010.pdf
[3] Ein VW-Golf verbraucht auf einer 20km langen Fahrt in etwa soviel CO2 wie die Produktion von 1kWh Strom. vgl. utopia.de - Internet-Plattform für strategischen Konsum.
[4] "Erdgas-Autos reduzieren die Kraftstoffkosten im Vergleich zu herkömmlichen Benzin-Motoren um rund die Hälfte, Stickoxide um 95 Prozent, CO2 um bis zu 25 Prozent und verursachen keinen Feinstaub." Ing. Dr. Zettler [Vorstand Ferngas AG], in: Mit dem IKEA Leihtransporter umweltfreundlich einkaufen, Umwelt- & Sozialbericht IKEA Österreich 2010, S.27
[5] www.earthhour.org [Stand 26.02.2011]
[6] in: Umweltfreundliche Energie aus Speiseresten, Umwelt- & Sozialbericht IKEA Österreich 2010, S.39; mehr zu UTZ unter utzcertified.org
[7] www.morsbags.com [Stand 26.02.2011]; Lt. der Non-Profit-Organisation "We are what we do" (wearewhatwedo.de) gehen pro Minute über 1 Mio. Plastiksackerl über den Ladentisch, in Österreich sind es lt. Umweltministerium pro Jahr 7.000 Tonnen. In Italien gibt es seit 1.1.2011 ein Plastiksackerverbot - http://derstandard.at/1293369904868/Italien-Plastiksackerl-Verbot-ist-in-Kraft [Stand 26.02.2011] - welches jedoch nicht EU-konform ist - http://derstandard.at/1293370504392/Muellvermeidung-Nach-Verbot-in-Italien-Warum-das-Plastiksackerl-bei-uns-vorerst-bleibt [Stand 26.02.2011] - Ein ähnliches Verbot in Frankreich wurde von der EU bereits gekippt.
[8] Handelsblatt online vom 18.6.2010, Dr. Daniel Klein, zitiert in: Umwelt- & Sozialbericht IKEA Österreich 2010, S. 26
[9] vgl. Was passiert mit Energiesparlampen, Umwelt- & Sozialbericht IKEA Österreich 2010, S.40-41; mehr zum Thema unter http://andersleben.at/content/gedankenaustausch.php?seite=Verschiedenes&unterseite=151
[10] www.klimabuendnis.at [Stand 26.02.2011]

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